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: Hotelfachleute

Hotelfachleute schätzen ihre abwechslungsreiche Tätigkeit und den Kontakt mit Menschen, kritisieren aber die unregelmäßigen Arbeitszeiten und die Bezahlung: 88 Prozent sind unzufrieden mit dem Gehalt. Dieses liegt zum Berufseinstieg bei 2.010 Euro monatlich, und nach zehn Jahren werden durchschnittlich 2.290 Euro im Monat gezahlt. Mit Tarifvertrag gibt es rund 5 Prozent mehr.

Basis für den Sprung ins Ausland: Hotelfachleute können an den unterschiedlichsten Orten arbeiten – sowohl in Deutschland als auch, mit entsprechenden Fremdsprachenkenntnissen, im Ausland. Sie sind im Hotel an der Rezeption tätig, arbeiten im Service eines Gasthofs oder auch im Marketing einer Rehaklinik. Solange der Tourismus boomt, steht ihnen die Welt offen.


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Weniger als die Hälfte empfiehlt ihren Beruf weiter und die Mehrheit ist unzufrieden mit dem Gehalt: Von den befragten Hotelfachleuten empfehlen nur 10 Prozent ihren Beruf auf jeden Fall und weitere 32 Prozent würden ihn wahrscheinlich empfehlen – deutlich weniger als im Durchschnitt aller Berufe. Darüber hinaus finden 88 Prozent ihr Gehalt nicht gerecht. Damit sind Hotelfachleute insgesamt unzufriedener mit ihrem Beruf als andere Beschäftigte.

72 Prozent der Beschäftigten sind Frauen: Der Beruf ist laut WSI-Lohnspiegel-Datenbank noch immer weiblich geprägt – mit einem Gehaltsrückstand der Frauen von circa 9 Prozent: Hotelfachfrauen verdienen mit zehn Jahren Berufserfahrung durchschnittlich 2.230 Euro monatlich, ihre männlichen Kollegen dagegen 2.460 Euro.

In Ostdeutschland werden rund 8 Prozent weniger gezahlt: Auch bei Hotelfachleuten gibt es weiterhin eine Verdienstlücke zwischen Ost und West. Während die Beschäftigten in Westdeutschland mit zehn Jahren Berufserfahrung rund 2.320 Euro verdienen, sind es in Ostdeutschland durchschnittlich nur 2.140 Euro. Am höchsten sind die Gehälter in Bayern (2.380 Euro), am niedrigsten in Sachsen-Anhalt (2.020 Euro).

Große Arbeitgeber zahlen mehr als kleine: Bei kleinen Betrieben mit unter 100 Beschäftigten liegt das durchschnittliche Monatsgehalt bei 2.250 Euro, während große Arbeitgeber (über 500 Beschäftigte) rund 2.550 Euro zahlen. Der Wechsel von einem kleinen zu einem großen Betrieb bringt Hotelfachleuten also etwa 13 Prozent mehr Gehalt.

Beschäftigte mit Tarifvertrag verdienen circa 5 Prozent mehr: Hotelfachleute in Betrieben mit Tarifbindung haben nicht nur beim Grundgehalt einen finanziellen Vorsprung von rund 5 Prozent, sondern profitieren auch deutlich häufiger von Sonderzahlungen. Mit Tarifvertrag erhalten 59 Prozent Weihnachtsgeld und 58 Prozent Urlaubsgeld.

Umfangreiche Datenbasis zu den Verdiensten: Die vorliegende Auswertung basiert auf den Gehaltsangaben von 2.082 Hotelfachleuten aus der WSI-Lohnspiegel-Datenbank. Darüber hinaus sind die Antworten aus einem Fragebogen eingeflossen, in dem Hotelfachleute über ihren Beruf berichten.

Weitere Informationen

Bünger, P. / Herrberg, H. / Lübker, M. (2023): Was verdienen Hotelfachleute? Eine Analyse auf Basis der WSI-Lohnspiegel-Datenbank. Lohnspiegel.de-Arbeitspapier Nr. 57, Düsseldorf.

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