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: Sozialpädagogen/innen

Als „gesellschaftlich wichtig und sinnvoll“, „vielseitig“ und „erfüllend“ beschreiben Sozialpädagogen und -pädagoginnen ihre Tätigkeit, kritisieren aber auch die schlechten Arbeitsbedingungen, die geringe Vergütung sowie fehlende Anerkennung. Zwar würden 63 Prozent der Befragten ihren Beruf weiterempfehlen, doch 72 Prozent sind nicht zufrieden mit dem Gehalt: Nach zehn Jahren im Beruf liegt es bei etwa 3.680 Euro, mit Tarifvertrag sind es rund 12 Prozent mehr.

Beraten – betreuen – Probleme lösen: Sozialpädagogen/-pädagoginnen beraten und betreuen Kinder, Jugendliche, Familien oder bestimmte Personengruppen, die sich in problematischen Lebensverhältnissen oder Krisensituationen befinden. Viele bewerten ihre Tätigkeit als gesellschaftlich wichtig und sinnvoll, kritisieren allerdings schwierige Arbeitsbedingungen, schlechte Bezahlung und fehlende Anerkennung.


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Knapp zwei Drittel empfehlen ihren Beruf weiter, doch die Mehrheit ist unzufrieden mit dem Gehalt: 19 Prozent der befragten Sozialpädagogen und -pädagoginnen empfehlen ihren Beruf auf jeden Fall, weitere 44 Prozent würden ihn wahrscheinlich weiterempfehlen. Das ist etwas weniger als der Durchschnitt aller Berufe. Zudem finden 72 Prozent ihr Gehalt nicht fair. Nur 28 Prozent der Sozialpädagogen/-pädagoginnen sind mit ihrer Bezahlung zufrieden, also deutlich weniger als andere Beschäftigte.

63 Prozent der Beschäftigten sind Frauen: Der Beruf ist laut WSI-Lohnspiegel- Datenbank noch immer weiblich geprägt – mit einem Gehaltsrückstand der Frauen von fast 8 Prozent: Sozialpädagoginnen verdienen mit zehn Jahren Berufserfahrung durchschnittlich 3.570 Euro monatlich, ihre männlichen Kollegen dagegen 3.870 Euro.

In Ostdeutschland werden rund 12 Prozent weniger gezahlt: Auch bei Sozialpädagogen/-pädagoginnen gibt es weiterhin eine Verdienstlücke zwischen Ost und West. Während die Beschäftigten in Westdeutschland mit zehn Jahren Berufserfahrung rund 3.790 Euro verdienen, sind es in Ostdeutschland durchschnittlich nur 3.340 Euro. Am höchsten sind die Gehälter in Baden-Württemberg (3.850 Euro), am niedrigsten in Thüringen (3.170 Euro).

Große Arbeitgeber zahlen mehr als kleinere: Bei kleinen Trägern mit unter 100 Beschäftigten liegt das durchschnittliche Monatsgehalt bei 3.550 Euro, während große Arbeitgeber (über 500 Beschäftigte) rund 3.910 Euro zahlen. Der Wechsel von einem kleinen zu einem großen Arbeitgeber bringt Sozialpädagogen/-pädagoginnen also etwa 10 Prozent mehr Gehalt.

Beschäftigte mit Tarifvertrag verdienen circa 12 Prozent mehr: Sozialpädagogen/-pädagoginnen bei Trägern mit Tarifbindung haben nicht nur beim Grundgehalt einen finanziellen Vorsprung von rund 12 Prozent, sondern profitieren auch deutlich häufiger von Sonderzahlungen. Mit Tarifvertrag erhalten 74 Prozent Weihnachtsgeld und immerhin 36 Prozent Urlaubsgeld.

Umfangreiche Datenbasis zu den Verdiensten: Die vorliegende Auswertung basiert auf den Gehaltsangaben von 4.054 Sozialpädagogen/-pädagoginnen aus der WSI-Lohnspiegel-Datenbank. Darüber hinaus sind die Antworten aus einem Fragebogen eingeflossen, in dem Sozialpädagogen/-pädagoginnen über ihren Beruf berichten.

Weitere Informationen

Bünger, P./Lübker, M./Herrberg, H. (2023): Was verdienen Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen? Eine Analyse auf Basis der WSI-Lohnspiegel-Datenbank. Lohnspiegel.de-Arbeitspapier Nr. 56, Düsseldorf.

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